Gitarren

Auswahl der richtigen Saiten

Wie so oft, stehen sich zwei Ziele gegenüber: Die Gitarre soll leicht bespielbar sein und der Klang soll voll sein. Je dünner Saiten sind, desto leichter lassen sie sich spielen, weil sie nicht so stark gespannt werden müssen, um die Tonhöhe zu erreichen. Eine nicht so straff gespannte Saite lässt sich auch leichter dehnen. Techniken wie das Bending fallen also leichter. Bei sehr dünnen Saiten kann es allerdings sein, dass man allein durch das etwas ungenaue Aufsetzen der Finger die Saite bereits zieht und damit verstimmt.

Werden dickere Saite aufgezogen, wird die Gitarre also sauberer ihre Stimmung halten. Eine dickere Saite hat mehr Masse und wird dadurch auch wuchtiger klingen.

Die Wahl der Saitenstärke ergibt sich also aus Klangwunsch, Spielart und der Gitarre.

Material

Zwischen E-Gitarren und Western-Gitarren gibt es ein paar feine Unterschiede. Da die Saite bei E-Gitarre elektromagnetisch abgenommen wird und dann verstärkt wird, muss sie nicht so stark schwingen. Also reichen dünnere Saiten. Leichtes Schnarren ist dort nicht sofort zu hören, weil die Saite durch die Schwingung über dem Pickup abgenommen wird und nicht über den Steg. Aus diesem Grund sind E-Gitarren-Saiten normalerweise auch dünner als die Saiten für Westerngitarren.

Auch das Material unterscheidet sich. Bei E-Gitarren müssen die Saiten auf das Magnetfeld des Tonabnehmers Einfluss nehmen. Darum müssen sie magnetisch sein. Sie werden also vornehmlich aus Nickel oder Eisen bestehen. Denn nur die magnetischen Anteile der Saite werden von dem Tonabnehmer erfasst.

Western-Gitarren verwenden dagegen Bronze-Saiten. Sie klingen besser. Um zu verhindern, dass Saiten nach einiger Zeit stumpf klingen, werden sie mit verschieden Legierungen versehen. Bei akustischen Gitarrensaiten wird gern Phosphor eingesetzt. Es gibt auch Goldsaiten, die das Oxidieren verhindern sollen. Wer seine Saiten nach jedem Spielen mit einem trockenen Lappen abwischt, kann so auch eine längere Haltbarkeit der Saiten erreichen.

Konzertgitarren haben Nylonsaiten. In früheren Zeiten wurde auch Darm verwendet. Auch die oberen drei Saiten, die wie Metallsaiten aussehen, sind in ihrem Kern aus Nylon und nur mit Metall umwickelt. Nylonsaiten klingen nicht so hell, sind aber nicht so straff gespannt. Das schont wiederum die Fingerkuppen. Auch das Stimmen fällt einem Anfänger leichter. Darum empfehlen sich diese Saiten vor allem für Anfänger.

Da eine Konzertgitarre für Nylonsaiten ausgelegt ist, benötigt sie keinen Metallstab im Hals. Wer Stahlsaiten auf eine Konzertgitarre aufspannt, riskiert darum, dass sich der Hals biegt und danach nicht mehr gut spielen lässt. Umgekehrt ist das Spannen von Nylonsaiten auf einer Westerngitarre grundsätzlich möglich, wenn auch unüblich.